
Bis in den Abend zeichnete ich gestern auf Rolle 11. Dann entrollte ich Teile von den Rollen 10 und 12. Sofort leuchtete mir das Potential ein, das das Hin- und Herspringen der Motive mit sich bringen würde. Aus ihren „Fließumgebungen“ herausgelöst, werden sie mit den Aggregatzuständen der anderen Rollen zu konfrontiert. Durch eine so angelegte Freizügigkeit können die Ergebnisse unterschiedlicher Kontinuitäten versammelt werden.

Projekte können auch auf verschiedenen unfertigen Rollen entwickelt werden, indem man sie miteinander verknüpft. Den Tanzfries würde ich gerne mit den musikalischen Experimenten verbinden, die ich mit Susanne fortführen will. Das Gustavsburgplatzvorhaben kann ich mit dem 3. Exemplar des Väterprojektes überlagern.

Der Zöglingsweg bei Waltershausen hat wohl mit dem Sportpädagogen Gutsmuths zutun, der in der alten Salzmannschule gearbeitet hat. Sport, Drill und militärische Ertüchtigung haben ja Gemeinsamkeiten. Mein Vater schwadronierte, dass er mich in eine Kadettenschule stecken wolle, weil sie die besten Voraussetzungen für eine Karriere bildet. Schon in der Schule hatten wir Wehrkundeunterricht und im Sport wurde marschiert. In einem Wehrlager des VEB Gummikombinat Thüringen zettelten wir Lehrlinge eine kollektive Befehlsverweigerung an, die streng geahndet wurde. Aber dabei erlangten wir einen Moment der Freiheit.