Verlangsamung zum Ende hin

In der Nacht sorgte ich mich um den 120 jährigen Ahornbaum vor unseren Fenstern zur Allee hin. Vor und hinter ihm stehen temporäre Halteverbotsschilder, wie sie üblicherweise vor einer größeren Baumschnittaktion aufgestellt werden. Im vergangenen Jahr wurde auf der anderen Seite gegenüber eine große, gesunde, alte Platane gefällt. Durch die häufigen Blicke aus dem Fenster und auch durch das aufwendige Gießen im Sommer, bin ich verbunden mit diesen Bäumen. Jeder alte Baum, der fällt, ist mir ein Verlust.

Der Vormittag ging mit Einkäufen und Besorgungen vorüber. Unruhig saß ich im Wartezimmer meiner Hausärztin, wartete auf meine unterschriebene Bescheinigung, dass ich am Leben bin und dachte dabei über sein nahendes Ende und seine damit zusammenhängende Verlangsamung nach.

So fertigte ich meine Malereien am Nachmittag an und bilde mir ein, dass die unterschiedlichen Tageszeiten auch einen Einfluss auf ihre Gestalt haben. Die 7 Umrisse der Figuren vom Anfang der Rolle, zeichnete ich gestern noch einmal an ihr Ende…