Langzeitwirkung

Unter dem Blätterschirm des Gärtchens atmen die Lichtflecken in sanften Luftwirbeln. Nach der kühlen Nacht ist das Leben der Kleintiere noch nicht richtig erwacht. Zu Himmelfahrt heute, habe ich mir einen Gartentag geschenkt. Die Baustelle ist still, die Sonne scheint und die nächsten Verabredungen sind erst am späteren Nachmittag.

Besuchs- und Sitzungstermine strengen mich mehr an als früher. Gestern die Kuratorin der YOU&EYE Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst und die Arbeitsgruppe (AG 4.1), die die Zukunft des Tevesgeländes in ihren Blick nehmen will. Nur die Geduld, mit der ich lange Strecken gehe, wird bei mir größer mit dem Alter.

Das Auflesen der Bonbonpapiere etc. auf meinen Wegen ins Atelier und zurück, also viermal am Tag, hinterlässt eine sichtbare Wirkung. Die sauber strukturierte Fläche zum Gehen und zum Schauen wird einladender. Die Menschen, die mit mir unterwegs sind, reagieren auf mein auffälliges und häufiges Tun. Aus unterschiedlichen Gründen könnten sie auch genervt sein. Für mich aber ist es ein erhebendes Gefühl, wie sich der Raum und das Verhalten in ihm verändert.