Tabostrukturen

Gestern Abend, während ich mit zunehmender Routine an Rolle 11 weiter arbeitete, wuchs das Bedürfnis, die zeichnerischen Vorgänge zu ändern. Auf dem Heimweg dachte ich mir, dass die Tabostrukturen, die ich 5 Meter in die Zukunft gesetzt habe, nun schon bald eine Rolle spielen sollten. Deswegen möchte ich nun im Rückrollen weiter durchzeichnen und dabei das Rückzeichnen beschleunigen. Um schneller in der Gegenwart anzukommen.

Mir gingen auch andere fragmentarische Figuren aus dem Skizzenbuch, das ich mit im Spitital hatte, für ihr Erscheinen auf der Rolle durch den Kopf. So beschäftigt mich die Begegnung mit dem Rinpoche Serkong Tsenshab im vergangenen Jahr in Tabo weiter. Die Annäherung an die Maler, die vor 1000 Jahren das Kloster ausgestalteten, geht nun durch das Aufholen der voraus gezeichneten Linien weiter.

Gestern geschah das mit den Umrissen der 2. und 3. Buchmalerei. Die Routine verlangte, dass ich die entstandenen Inseln mit dem Vorausgegangenen Material füllte. Nun soll das Ganze aber umgedreht werden, um die Echos aus der Zukunft einzufangen und die Umrisse damit zu füllen.