
Bin ich viel unterwegs, dann ist das Tagebuch mein Heimathafen, auch wenn es im Rucksack steckt oder auf dem fremden Tisch liegt. Auch in dem großen Kirchenraum der Arche in Neckargemünd schreibe und male ich gerne.

Es gibt beim Umlagern des Kreuzes in eine Rückenlage, damit ich besser daran arbeiten kann, Verzögerungen. Deswegen bin ich nicht so in die Arbeit daran gekommen, wie ich mir es vorgestellt hatte. Langsam kristallisiert sich aber eine Arbeitsweise heraus, deren Reihenfolge etwa so bleibt, wie ich mir es zu Hause Im Atelier vorgestellt hatte. Eine Schwierigkeit bestand darin, die Graphitlinien auf das Holz zu übertragen. Der Lack ist so hart und abweisend, dass er die durchgezeichneten Striche nicht annimmt. Aber wenn ich meinen eigenen lasierenden Lack unter die Durchzeichnung streiche, dann bleibt das Graphit haften. Und so beginnen sich die Flächen, auf denen sich das Linienmaterial ausbreitet, auf der Oberfläche spannungsvoll zu verteilen. Ich gehe von dem inneren Bereich, neben dem Korpus Christi langsam nach außen und dann später auf die anderen Objekte über.

Heute bin ich im Atelier, weil nachher meine Schüler kommen. Morgen früh fahre ich wieder zurück.
