
Die Schüler haben gestern Masken abgeformt. Dafür hatte ich ihnen Pappmache hergestellt, das ziemlich weich war und sich anfühlte wie Kuhscheiße. Es gab Proteste und Arbeitsverweigerungen. Lieber höhlen sie den Stamm aus, der in einer Durchführung des Ateliergebäudes liegt. Das geschieht mit viel Geschrei und Gehämmer. Die ruhigeren Kinder flechten die Zweige des Weidenbaums zu Ringen.

Als sie weg waren, zeichnete ich weit bis in den Abend auf Rolle 12. Außerdem packe ich die Dinge zusammen, die ich für die Arbeit an den Sakralobjekten in Neckargemünd benötige. Es gibt Unsicherheiten dabei, was Werkzeuge und Zeit angeht, die ich benötigen werde, um diese Arbeit fern von meinem gewohnten Arbeitsplatz, dem Atelier zu machen.

Auf dem Weg hier her am Morgen habe ich wie immer Müll aufgesammelt, den ich in die Papierkörbe werfe. Christian, ein offensichtlich ziemlich traumatisierter Flüchtling, beobachtet mich an fast jedem Morgen dabei. Angesichts dessen sprachen wir über Sisyphos und seine Strafarbeit. Er meinte, dass das Glück immer nur kurz währt, während der Stein oben angekommen ist. Man müsste ihn mit mehreren kleineren Steinen arretieren, damit es anhält. Aber der Denkfehler dabei ist: das wiederholte Hinauf- und Hinabrollen ist das Glück!