Die tröstliche Routine

Die tröstliche Routine, die nur langsame Veränderungen zulässt, neutralisiert die Aufregung etwas, die rundherum herrscht. Die Lavasteine, die neben den Farben liegen halten den Moment ihrer Erstarrung fest. Die Wellen meines Lampenlichts durchdringen die Höhlungen und treten manchmal auf der anderen Seite wieder heraus auf die Fläche des Tisches.

Daneben liegt Annes Roman „Hinter den Mauern der Ozean“. Ich schlage ihn auf, um mich an Worten festzuhalten, die ich für das Gehen benötige. Einen Vorrat von ihnen anzulegen, bedeutet Strecke machen zu können. Morgen fahre ich nach Berlin und nehme das GPS-Gerät mit und meine Bilder von Breslau für meine Tochter.

Zeichnungen der Figurenfragmente des Pergamonaltars, die ich auf Transparentpapierrollen gemacht habe, gehen mir durch den Kopf. Habe ich sie mit gewanderten Linien verbunden? Oder denke ich das jetzt nur? Ich sollte Rolle 12 mitnehmen nach Neckargemünd, um die streng regulierte Arbeit an den Sakralobjekten etwas aufzulockern. Motive, die ich dort auf dem Transparentpapier entwickle könnten in die Gestaltung der Holzfelder mit einfließen.