Lichtbrechung

Lichtkaskaden fluten den Raum, lassen Reliefs flirren und mischen sich mit der alltäglichen Kriegsberichterstattung. Ich gieße meine Pflanzen, wähle meine Partei und rede mit den Nachbarn über das Wetter und die Unpünktlichkeit ihrer Auszubildenden.

Fleißig kombinierte ich gestern die Umrisse der ersten Buchmalerei vom 4.10. mit den Schwüngen aus 4000 m Höhe vom Altar in Lalung, den Stasi-DADA-Resten und den Abriss-Strukturen des Palastes der Republik. Das ist das Zusammenspiel der, sich verhakenden, Erinnerungen. Sie bilden das Muster für die neuen inneren Landschaften, die ich mit den äußeren abgleiche. Es ist, als würde mein Körper das Licht brechen, das die Bilder in mich hineintransportiert, wodurch die Ähnlichkeiten mit der Wahrnehmung der Wirklichkeit zunehmen. Die tägliche Bildproduktion geschieht mit der Brechung, Zerstreuung und Wiederzusammensetzung der unterschiedlichen Wellen.

Westlich der Regalnische in meinem Gärtchen, in der ich auf dem Korbstuhl sitze, stellte ich ein etwa 2 Meter langes und 70 Zentimeter breites, abgespaltenes Pappelstammstück als Windschutz auf. Daneben bietet es Aufenthalt für holzbewohnende Insekten. Den Transport und das Aufstellen machte ich alleine mit einer Sackkarre.