Dialogisches Erinnern

Gestern bekam ich einen Anruf von Dominique Falentin vom Humboldtforum. Wir besprachen den Stand der Arbeit. Es gibt die Idee, neben den Texten, die über meine Erinnerungsarbeit in der Vorbereitung sind, auch die Transparentpapierrolle in der Publikation zum Projekt abzubilden. Dafür sah ich die Scans durch, die ich davon habe. Es ist viel Material und ich bin mir selber nicht ganz sicher, mit welchen Themen die Arbeit an der Rolle begann.

Außerdem erzählte ich vom Projekt „Stasi-DADA / Entgoldung“. Wenn man nach Aleida Assmann geht, handelt es sich bei meiner Auseinandersetzung mit meinem IM um eine dialogisches Erinnern. Anstatt mit seiner Person, muss ich mich aber allein mit den Tonbandprotokollen als Gegenüber begnügen. Aber die intensive Beschäftigung mit seinen Worten, ermöglichte es mir, mich tief in seine Verstrickung hineinzudenken und das nachzuempfinden, was ihn vielleicht zerrissen hat.

Franz kam zu Besuch ins Atelier. Er wollte sehen, was ich in letzter Zeit gemacht habe. So zeigte ich ihm die neuesten Entwicklungen in den Buchmalereien und auf Rolle 10. Durch sein Eintreffen unterbrach ich die Arbeit daran, und war heute ganz froh, mit einem Zeichnungsfragment an die Collagen gehen zu können. Es bietet mehr Raum für die anderen Inhalte, die Schichten, die zuvor erarbeitet worden sind.