Den Linien folgend, die die Feder auf dem Papier hinterlässt, frage ich mich, ob ich mit ihnen noch etwas für die Buchmalereien tun kann. Dabei bemerke ich die Veränderungen in meiner Handschrift, die auf den Zustand meiner rechten Hand und den dazugehörigen Armmuskeln zurückzuführen sind. Damit verändern sich auch die Zeichnungen, und falls diese sich auf das Denken auswirken, verändert es sich ebenfalls.
Wieder legte ich Haarlocken auf die parallel verlaufenden Gewindegravuren und tupfte Farben in die nassen Areale, vorzugsweise auf die Kreuzungen der Haarlinien. Das Nebeneinander der mechanischen Striche und der natürlich gelockten Schwünge, erzeugen eine Spannung in mir. Auch das Zusammentreffen der Handlinienstrukturen mit diesem Material bleibt spannend.
Wenn ich den Zeichnungen eine emotionale Tendenz gebe, sei es Trauer, Pessimismus, Sehnsucht oder Freude, Aufgeräumtheit und helles Strahlen, müsste sich mein eigener Zustand dadurch verändern lassen. Aber gelingt es mir, beispielsweise in den Buchmalereien, eine andere Stimmung zu erzeugen, als die, von der ich gerade ergriffen bin? Und wenn ja, hat sie die Intensität einer Wirkung auf mich?