Gerade spaltete ich den Pappelstamm ein zweites Mal auf. Die zwei Drittelteile passen in meine Altholzsammlung im Gärtchen. Dafür muss Platz geschaffen werden. Da die Frostnächte näher kommen, ist das alljährliche Rückräumen der gefährdeten Pflanztöpfe in das Atelier, nun bald notwendig. Auch dafür muss Platz geschaffen werden. Alles zusammen markiert den Übergang zum Winter.
Um 133 Zentimeter kam ich in dieser Woche dem Ende von Rolle 10 näher. Aber fließende Formen werden von den konstruktiven Linien der Stahlkonstruktionen, der gezeichneten Striche von den Wandmalereien aus dem Kloster Tabo und von den stilisierten und erweiterten Handlinienabdrücken der Buchmalereien verdrängt. Nun denke ich an eine Schellackschicht, die beim Auftragen und sofortigem Zusammenrollen, die strengen Tuschelinien anlöst und verschwimmen lässt.
Auch in den Buchmalereien schnarrt es preußisch: Rechts um, Links um, die Augen links, im Gleichschritt marsch!! Mühsam wische ich herum und lasiere, um alles aufzuweichen. Aber es schlägt immer wieder durch!