Zeichnung | Ausschnitte

Die nähere Beleuchtung mancher der täglichen Zeichnungen macht die behutsamen Veränderungen der Arbeitsweisen und die dadurch entstehenden Durchlässigkeiten und Schichten sichtbar.

Fechtstruktur und Tagebuchzeichnung

Die gegenwärtigen Arbeitsfelder begegnen sich in ihrer Gleichzeitigkeit und manchmal auch in ihrer innewohnenden Struktur. Der scharfe Blick der Kamera widerspricht scheinbar der verwischten Zeichnung.

Gesträuchskulpturen

Gesträuchskulpturen befinden sich nicht nur im Wald, sondern werden auch in den Zeichnungen verwischt. Die Zusammenhänge von Waldarbeit und Zeichnung sind nicht übersehbar.

Mumbai

In Mumbai kommt man nicht umhin, die Verdichtung als allgegenwärtiges Phänomen zu spüren. Eng beieinander liegen unterschiedlichste Lebensformen.

Schürze für die Gebärende

Mit farbigen Kleidungsstücken wird für Götterfiguren gesorgt. Diese Gebärende wir auch aus Gründen der Scham verhüllt. Blumenkettenverkäuferinnen, wie hier am Busbahnhof von Madurai sind allgegenwärtig. Sie sorgen für Haarschmuck der Frauen und für Opfergaben im Tempel.

Tempelkram

Gegenüber des Meeknashi Tempels befindet sich in einer historischen Pfeilerhalle ein Markt. Die Schneider nähen dort unter den großen Shivafiguren farbige Bekleidung für die Götterfiguren.

Madurai

Auf der Terrasse eines Hotels der Stadt Madurai, geht der Blick über eine mit Türmen gespickte Silhouette. Ein Wiedersehen mit dem großen Meeknashi Tempel geriet etwas grell. Ehemals verstaubte Figuren in dunklen Nischen sind nun frisch restauriert und grell erleuchtet. Ein Hauch von Disney.

Mittendrin | Außen vor

Die vielen Bilder einer Reise verdichten sich zur Erkenntnis, dass man sich immer mehr entfernt, je mehr man zu erkennen glaubt. Die Schwünge der Architekturen, der Tänze und der Skulpturen nähren die Hoffnung auf einen Gesamtklang.

Shivabronze | Nayak Palast

Der Nayak Palast in Thanjavur beherrbergt eine sehr schöne Sammlung von Bronzen, die in der Gegend seit Jahrhunderten traditionell gefertigt werden. Seine Randbezirke werden von der Stadt, von der Natur und von den Tieren bedrängt.

Nutzung und Versorgung von Figuren

Die Darstellungen der Heiligenfiguren in drastischen Szenen werden durch ihre Versorgung durch die Gläubigen mit weiterer heiliger Energie gespeist. Das wirkt sich wieder auf die Bedeutung der Bilder aus. Je fettiger und bunter das Ganze wird, um so wichtiger wird die Begegnung mit ihnen.

Gruppenfotos

Oft, wie hier in Tiruchirapalli, werden wir gebeten, uns mit den Leuten fotografieren zu lassen, die uns ansprechen und nach dem Woher und Wohin fragen.

Kokosplantage – numeriert

In dieser Plantage in Kumbakonam lief ich eine GPS-Hand. ich konnte die Produktionsweise vom Pflanzen, Pflegen bis zur Ernte sehen, kam dem Alltag des Bauern mit seiner Familie näher.

Bronzeskulpturen

In der Nähe von Kumbakonam wird das Handwerk des Bronzegießens gepflegt. Seit Jahrtausenden wird dafür das Wachsausschmelzverfahren mit der verlorenen Form benutzt. Jedes Stück, das wie diese Hand in Wachs geformt wird, bleibt fertig gegossen ein Unikat.

Prinzessinnenporträts

Sehr individuelle Porträts von Prinzessinen der Cholazeit befinden sich an einer Außenwand eines Tempels in Kumbakonam. Es sind die schönsten Skulpturen, die ich in Indien bisher sah.

Junge Brahmanen

Junge Männer werden innerhalb heiliger Stätten zu Brahmanen geweiht, indem sie eine vom Priester angeleitete Zeremonie vollführen. Dabei sind die nähere Familie und viele Zaungäste, wie hier an den Ghats von Tiruchirapalli.

Säulenreliefs

In allen Tempeln gibt es Säulenhallen. Bedeutendere besitzen einen vielfältigen Reliefschmuck über den Säulenbasen, aber auch innerhalb der Kapitelle.

Fort Senji | Gopuramdetail

In der Nähe von Thiruvanamalai liegt das Fort Senji in einer spektakulären Hügellandschaft, die man mit schönen Aussichten durchwandern kann. Die weißen Gopurams des Arunachaleswar Tempels beherbergen eine Unzahl von  Figurengruppen.

Tempel mitten im Alltag

Die Hindutempel scheinen im Alltag der Bewohner eine unspektakuläre aber wesentliche Rolle zu spielen. Nicht nur farbige Hochzeitsgesellschaften finden sich ein, sondern auch einzelne Spender verschiedener Opfergaben.

Tsunamikugel

Das Handwerk der Bildhauerei ist in Mamallapurem nach wie vor ein wesentlicher Teil der produzierenden Tradition. Ein Bildhauer verkaufte mir eine Kugel auf der er  seine Erlebnisse währen des Tsunamis 2004 gestaltet hat. Ich rollte sie im Sand.

Fischerei | Reliefs

Viel mehr Bidhauerei verbirgt sich in den Felsenhügeln der Stadt. Dort wurden zahlreiche Architekturen in den Felsen geschlagen, die Reliefs beherbergen.

Ein Fang am Fischereistrand nach vielen Stunden auf dem Meer.

Zeichnung | Skulptur | Relief

Direkt an der Staße befindet sich das imposante Relief zur hinduistischen Feier des heiligen Wassers.  Der Ausschnitt einer der täglichen Zeichnungen und die Elefantenskulptur, die zu den Rathas gehört ergänzen den Bildstreifen.

Fünf Rathas

Fünf Architekturmodelle sind vor über tausend Jahren in Granit geschlagen worden. Sie bilden den Kanon der Tempalarchitektur, der tausend Jahre gehalten hat, wie auch diese Modelle.

Mamallapuram – Flugbild

Unterwegs in Tamil Nadu ist noch der Schnee aus dem Taunus im Kopf. Hier geht es um skulpturale Architektur, um in Stein gehauene architektonische Gesetze, die tausen Jahre gehalten haben.

Stabilität | täglich

Am Hang arbeitete ich gestern bei minus sieben Grad, und weil die Schneedecke kaum zugenommen hatte, konnte ich gut weiterbauen. Im lockeren wenigen Schnee ist ein sich eignender Ast manchmal besser zu erkennen. Die Stapel und Geflechte bekommen langsam einen anderen Charakter. Es geht immer mehr um ihre Stabilität. Von gefällten Bäumen abgeschlagene Äste, stelle ich nun gern, soweit es geht aufrecht an die Bäume gelehnt. So stützen sie die Stapelkonstruktionen mit Schwüngen, die von den Stahlkonstruktionen der Basen der Türme des vergangenen Jahrhunderts herrühren könnten. Weil es viele dieser abgeschlagenen Äste auf den Waldboden gibt, gewinnt dieses Element an Präsenz. Die Stabilität wird auch durch gestapelte Äste mit verzweigten Widerhaken erhöht.

Tagebuchzeichnung 01.02. | Figurensequenz 12

Auf der Sequenz versuchte ich am Abend durch übereinander gelegte Tuschelinien Dreidimensionalität, wie mit einem Plotter herzustellen, Was eher in eine unruhige Lackschicht mündete.
Bei all der aus sich selbst schöpfenden Abstraktion lässt sich gut an die realistische Dreidimensionalität der eintausenddreihundert Jahre alten Granitreliefs in Mamallapuram denken, die mythologische Stoffe bebildern und somit ihren Ablauf in das Leben transportieren.

Figurensequenz 12 | Zeichnungsausschnitte

Ich verdichtete das Geflecht wie immer, hielt aber manchmal vorzeitig inne um bestimmte Strukturen durch die Weiterarbeit nicht zu überdecken. Das geschieht nun nicht mehr nur in konsequenter Folgerichtigkeit, vollständig zu ende geführter Übungen, sondern geht phasenweise in Willkür über, deren Lebendigkeit etwas Befreiendes auslöst.

Parallel entstehende Strukturen

Aquarellstifte, Wasser, mit dem Handballen verwischt, mit Holznadeln gravierte Linien im Papier, Tusche auf Transparentpapier in mehreren Schichten, geschichtete Äste mit Schnee.

In den Raum zeichnen

Fast erscheint es mit luxuriös, sich an den Schreibtisch zu setzen und der Zeit in Form von Tinte zuzuschauen, die auf das Papier rinnt, um somit den Raum zu schaffen, den sie füllt. Das geht wie mit Tusche auf Transparentpapier, auf dem die Zeit hin und her läuft und die Schichten in den Raum, mir als Zeichner entgegen wachsen. Und es gleicht dem Schreiben des Weges.

Erinnerungsumrisse | Reisigstapel

Wenn die sichtbare Welt ganz nahe an meine Augen herantritt, und ein Sehen einsetzt, das nur hell-dunkle Muster wahrnimmt, nicht aber in einer Schärfe verarbeitet, die Erkennen nach sich zieht, weil das Hirn andere Erinnerungsbilder davor schiebt, dann entstehen Momentaufnahmen, deren Gleichzeitigkeit mich interessieren. Auf Grund der Transparenz relativiert sich das sichtbare Bild direkt vor mir zugunsten einer erinnerten Umrissfigur. Eine verwischte Aquarellstruktur, Ausdruck des Sichtbaren, erweist sich als der Untergrund, in den wir unsere Erinnerungsumrisse einstanzen.

Eine Solarisationsvorlage von eher horizontal gestapelten Reisigstrukturen von meinem Hang nutzte ich, senkrecht gedreht als Umrissvorlage, um die Figurensequenz 12 zu beginnen. Figurenkonglomerat, das aus der Sechzigerserie stammt. Ich möchte es „Siamesischer Drilling mit Kopfrührer“ nennen. Durch diesen vorzeitigen Beginn, bevor Nummer 11 beendet ist, eröffnet sich plötzlich die Möglichkeit, die noch offenen Strukturen der beiden letzten Sequenzen wieder zu einem größeren Zusammenhang zu verbinden.

Den Weg schreiben

Die durch den Schnee aufgeblasene grafische Struktur ging mir das erste Mal etwas auf de Nerven. Wie auf einem Winterferienprospekt präsentieren sich die verschneiten Reisigstapel. So stellte ich senkrechte Äste dagegen, die die Gleichförmigkeit der Gestaltung unterbrechen. Immer mehr habe ich das Gefühl, den Hang durch meine Arbeit in Besitz zu nehmen. Ich schreibe einen Weg mit verflochtenen Zeichen.

Tusche-Foto-Wischaquarell

Das zunehmende Licht der Dämmerung zeigt heute den Nebel, der den Sichtradius auf ungefähr dreihundert Meter verkürzt. Eine Einschränkung, die einer Verlangsamung nahe kommt. Die Orte des Unbekannten rücken näher und mit ihnen die der Sehnsucht. Das Zeichen der Skyline, die gestern Abend noch scharf, bedrohlich und verführerisch leuchtete, ist verschwunden. Der Himmel ist von den Bewohnern der Lüfte leergefegt, keine Nebelkrähe.

Tusch-Lava auf Tansparent-Eis

Ein Stück Text aus dem heutigen Arbeitstagebuch zu dem die Abbildung gehört:

Im Atelier habe ich ein paar Fotos von der Arbeit an der Figurensequenz 11 gemacht. Dabei konnte ich mit der Kamera ganz nahe an die Zeichnung herangehen. Wenn ich nun die Bilder im Rechner öffne und sie mir in ihrer Originalgröße anschaue, so kann ich die Strukturen der Tuschelinien unter einer starken Vergrößerung anschauen. Es entstehen Landschaften geronnener schwarzer Felder die aussehen, wie Lavazungen frisch erstarrter Vulkanausbrüche.

Ringeltaubenpaar | Figurensequenz 11

Die Intensität der Anziehungskraft ist ein Glücksfall, sie trifft auf ein tief empfundenes Gefühl der Symbiose mit einem Stück Landschaft. Über den Boden, über den ich bei meiner „Waldarbeit“ gehe, den ich gehen und stapelnd in Besitz nehme, der mir bei jedem Schritt entgegen zu kommen scheint, laufe ich in die labyrinthischen Eingeweide meiner Erinnerung.

Humanismusverstrickung | Ich

Ich stelle mir vor, wie Bach von seinem Kurfürsten verprügelt wird, die Seelenpein, die er für die Fortführung seines Werkes litt. Ich stelle mir den hohen Nazibeamten Kaltenbrunner beim Spiel der Fugen vor, mit der Disziplin des industriellen Mordens. Ich denke dabei an Steve Reich und versuche mir den ästhetischen Bogen eines Humanismus vorzustellen. Vor diesem Hintergrund sehe ich die auf dem Fensterbrett stehende Figurensequenz 11 und ihre nur teilweise folgerichtigen Verdichtungen, erkenne die Aufgabe, die Mühe nicht erscheinen zu lassen, sondern der Leichtigkeit Platz einzuräumen.

Während des Zeichnens hörte ich gestern die Lesung von Brechts „Die Maßnahme“ durch Heiner Müller in Jahr 1990 und stellte mir wieder die Frage nach dem Humanen in diesem Lehrstück. Die Verstrickung im Gestrüpp der Regeln, die Aufhebung der Regeln durch den Wildwuchs des Gestrüpps – der Sturm, der alle geschichteten Zweige herab bläst – man muss sich Sysiphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.

Neue Figurensequenz 11 beginnt

Am Nachmittag habe ich im Atelier mit der Figurensequenz 11 begonnen. Wieder arbeitete ich mit einer Figur und Reisigstapelstrukturen, um sie miteinander zu verschränken. In dieser Arbeit fühle ich mich sehr wohl, lasse mich in ein Labyrinth führen, ohne den Blick für die Spannung der Verdichtungen beim Hin- und Herrollen des aufgewickelten Transparentpapierstreifens zu verlieren. Ich bin froh, diese Sequenzen bei der Arbeit mit den Transparentpapierrollen gefunden zu haben. Sie tragen das Potential in sich, diese Gestaltungsweise noch eine Weile weiter zu entwickeln, ohne dass es langweilig wird.

Strukturübergänge

Gestern Im Atelier pflegte ich das SIEGFRIED-IDYLL, ein Miniaturgarten, der seinen Platz auf einem kleinen alten Schultisch hat. Die Moose und Schlingpflanzen kommen unterschiedlich mit dem Entzug des Großzügigen Lichtes im Freien zurecht. Ansonsten wird mir so manches meiner Arbeit fremd. Malerei kann ich derzeit gar nicht sehen. Die Tagebuchzeichnungen mit ihren malerischen Strukturen sind das Maximum. Viel mehr fühle ich mich zu den Fotografien der Installationen im Wald hingezogen. Auch die Pflanzungen im Atelier haben viel mehr mit den Zeichnungen zutun, mit denen ich versuche, mir Dinge klar zu machen. Wie beim Tanz mit dem Counterpoint Tool bei Syncronus Objects kann ich Dingen auf den Grund gehen, indem ich Räume ausmesse und punkte ihrer Koordinaten miteinander in Beziehung setze. Mit dieser Arbeit beginnt sich eine starke Veränderung in meinem allgemeinen künstlerischen Tun durchzusetzen. Das geht aber auch mit der Lähmung gewisser Partien einher. Mir scheint, dass derzeit am Schreibtisch und am Rechner wichtigere Dinge passieren, die die Waldräume erweitern. Eine solche Erweiterung fand dann in der Figurensequenz 10 ihren Niederschlag. Diese Zeichnungen erscheinen mir folgerichtig und leicht. Ich möchte das, was sich richtig anfühlt so weiterverfolgen, dass das Hinübergleiten vom Wald auf das Transparentpapier, wo sich Geflechte mit Figuren verbinden können zu einer gründlichen Verschränkung der Themen entwickelt.

Leichter Schnee im Taunusgarten | Raumschwünge

Eine leichte, dünne Schneedecke trug mich gestern durch meinen Wald, der immer mehr einem mystischen Garten gleicht. Der Eingriff in die Struktur der Forstarbeiten wird durch eine immer augenfälliger werdende Gesamtform erlebbar. Die Formen der industriellen Waldarbeit folgen den Notwendigkeiten für den Einsatz der Holzerentemaschinen, die mit einer Person besetzt sind und über frei geschlagene Schneisen jeden Punkt in den Wald genannten Holzplantagen leicht erreichen können. Meinen Weg räume ich behutsam von dem Abfall dieser Maschinen frei, wodurch die sanften Bodenwellen zwischen all den herab geschnittenen, liegen gelassenen Ästen und kleineren Stämmen weich hervortreten. Dieser Auftritt von klar schwingenden Räumen zwischen all dem Gesträuch, verschafft den Reisigstapeln und allen installierten Wegzeichen eine höhere Aufmerksamkeit.

Fragmentvergrößerungen, etwas mehr Farbe

Der Reiz der täglichen Zeichnungen im Arbeitstagebuch besteht durch aus auch im näheren Betrachten der Farbqualitäten, auch in deren Vergrößerung. Kontraste zwischen Trocknungsflecken und Wischstrukturen erzeugen eine gewisse Spannung. Auch die Vergrößerungen der Transparentpapiergesträuche lassen einen anderen Blick zu.

Leichtigkeit und Dichte

Die Figurensequenz 10 beendete ich gestern in diesem Zustand, bevor das Linienetz die leichten Strukturen des Anfangs überdeckt. Ich versuchte eine Balance zwischen Leichtigkeit und Dichte.

Fragmentieren und Verdichtung

Die Figurensequenz 10 wächst in einer anderen Weise als die Vorhergehenden, bei denen ich an einem Endpunkt angelangt war, deren Verdichtung nur noch in der Dreidimensionalität möglich gewesen wäre. Deswegen greife ich auf die Erfahrungen der Fragmentierungen zurück, um mit ihnen den Boden für etwas Neues zu bereiten.

Stapel

Es stapeln sich Motive auf Transparentpapierrollen von Reisigstapeln von den Baumstämmen des Hangs am Kleinen Feldberg. Manchmal brechen die fragilen Geflechte herab, weil sie nicht genug Halt haben. Dann baue ich einfach weiter, beginne mit stützenden  Schichten, die von unten den oberen Stapeln entgegenwachsen.

Figurensequenz 10

Die neue Figurensequenz habe ich mit der Umrißzeichnung einer Fotografie eines Reisigstapels aus „Querwaldein“ im Taunus begonnen. Dazu gesellt sich eine weitere durchgezeichnete Figur einer Transparentpapierrolle der letzten Jahre. Alles noch offen, kaum Verdichtungen und noch alles möglich.

SIEGFRIED-IDYLL im Atelier

Beim Auftritt der Nibelungen in „Germania Tod in Berlin“ von Heiner Müller wird Siegfried als Verräter bezeichnet, bevor sich die anderen gegenseitig dekonstruieren und auffressen. In meinem Atelier wächst im SIEGFRIED-IDYLL Gras über die Sache. Die Figurensequenz 09 hift mit ihrer verfilzten Struktur. Dafür ist sie gut. Gesträuch aus Panzersperren.

Steine in Bäumen

Steine im Baum signalisieren Energie, Wegverlauf und Anwesenheit eines Gestalters. Links dahinter ein kleiner Baumkreis von Vinzenz um einen Doppelstamm, in dessen Gabelung sich ein Stein mit Kristalleinschlüssen befindet.

Zeichnung für 2012

Vergrößerung eines Fragmentes einer der unscharfen, weil verwischten Tagebuchzeichnungen von heute, neben einem Punktstreifen des Portraits von Müller, neben einem negativen und verwackelten Foto von meinem  Hang im Taunus, neben einem weiteren Stück Tagebuchzeichnung. Diese Abbildung bildet den Beginn des Arbeitstagebuches 2012.

Figurensequenz 09 | Stimme aus der Vergangenheit

Heiner Müllers Stimme aus der Vergangenheit mischt bei der Figurensequenz 09 mit. Sein Adlerprofil entsteht mit der Zeit und dem Hören der mp3-Dateien als Linienzeichnung über der Rasterabbildung seines Fotos. Unschärfen einer Waldszene und einer verwischten Tagebuchzeichnung.

Schärfe Unschärfe

Unschärfen entstehen beim Fotografieren in der derzeit zeitigen Dämmerung. Die Formen, die sich zusammenziehen bekommen dann eher etwas von einem Zeichen am Weg.

Querwaldein Schnee, Figurensequenz 08

Durch den Scheefall haben sich die Wegzeichen am Hang des Kleinen Feldberges sehr verändert. Die Zweige sind wie tiefe Schatten unter den hellen Linien und ziehen die Blicke schneller auf sich. Die Figurensequenz 08 variiert das alte Prinzip neu.

Abbildung 354 von 2011

Die Abbildung vom Arbeitstagebuch Seite 354 zeigt das fehlende Stück Moos auf einem Ateliertisch der ein alter Schultisch ist. Daneben Zeichnungsauschnitte aus dem Arbeitstagebuch.

Fehlendes Moos

Von diesem Baumstumpf im SIEGFRIED-IDYLL transportierte ich das Moos ins Atelier, um dort damit weiter zu experimentieren. Die Ausschnitte der Zeichnungen aus dem Arbeitstagebuch gleichen sich dem etwas an.

PREUSSISCHE ARABESKE / SIEGFRIED-IDYLL

Auf dem Abbildungsstreifen von Seite 352 des diesjährigen Arbeitstagebuches begegnen sich verschiedene Themen. Mich interessiert der Zusammenhang von Naturliebe und Kriegsbegeisterung. Heinrich von Kleists Handschrift, als Grundlage für das Thema PREUSSISCHE ARABESKE  und die geharnischte Nibelungentreue im SIEGFRIED-IDEYLL begegnen sich auf den Arbeitstischen.

SIEGFRIED-IDYLL im Atelier

Aus den Überwucherungen der Absturzstelle eines Kampfjets am Südwesthang des Kleinen Feldberges im Taunus (siehe Eintrag 29.08. 2011), habe ich Pflanzen auf einen Tisch in mein Atelier transportiert. Nun werde ich das SIEGFRIED-IDYLL im Innenraum weiter kultivieren.

Wegmaterial

Das Material. das ich am Südwesthang des Kleinen Feldberges in die Bäume lege, ebnet gleichzeitig dem Weg. Und alles, was ich aus dem Weg gräumt habe, befindet sich auf Augenhöhe.

Figurensequenz 07

Bei desem Bildstreifen habe ich die Sequenz 07 von beiden Seiten abgebildet. Es handelt sich wieder um die Figuren von 05 und 06, die aber nun hintereinander stehen, wodurch sich wieder neue Varianten der Durchdringung ergeben. Die Vergrößerung stammt noch von der Figurensequenz 06.

Figurensequenz 06

Innerhalb dieser Sequenz begegnen sich die beiden Figuren, die schon die Figurensequenz 05 bildeten. Diesmal sind sie aber einander zugewandt und durchdrigen sich neu. Die Vergrößerung ist von der Rückseite des Transparentpapiers gescannt. Daneben ein Ausschnitt einer Zeichnung des Arbeitstagebuches vom 08.12. 2011.

Skulptur-Berlin

Die St. Hedwigsgemeinde verlor durch die Einrichtung des Schussfeldes an der Mauer einen Teil ihres Friedhofes. Die Engel, die direkt am Signalzaun standen, überdauerten diese Zeit. Daneben Bildhauereiwerkstatt  und Atelierbalkon von Vinzenz Reinecke an der Universität der Künste.

Handprint Berlin

Seit einiger Zeit geht mir die GPS-Wanderung HANDPRINT BERLIN  durch den Kopf. bei jeder Begegnung mit der Stadt kommen neue Erinnerungsblickwinkel hinzu. Blicke von den Beobachtungsplattformen im Westen und aus den Beobachtungstürmen im Osten vor dem November 1989. Fluchtlinien und Sichtlinien neutralisieren sich.

Nebeneinander verschiedener Arbeitsweisen

Eine Zusammengehörigkeit der unterschiedlichen, parallel laufenden Bilderproduktionen stellt sich her. Ich merke diese Einheit deutlicher und bilde sie deswegen ab. Waldatmosphären versuche ich im Atelier innerhalb anderer Koordinaten zu wiederholen. Transparentpapier, Rinde, Schelllack und verwischte Farbfelder.

Bodenskulptur und Figurensequenz 04

Die Bodenskulpturen und Steinsetzungen im Taunus sind Wegmarken. Sie geben Orientierung oder verzweigen den Weg. Die Figurensequenz 04 befindet sich in einem etwas spannungslosen zweiten Zustand und harrt ihrer Vollendung.

Geflechte im Taunus und Figurensequenz 04

Mit einer weiteren Figurensequenz versuche ich von den streifenartigen Querformaten wegzukommen. Das eröffnet die Möglichkeit, die Verdichtung eher in der Tiefe wahrzunehmen, in der dritten Dimension. Dem widmen sich auch die Geflechte rund um die Fichtenstämme in Taunus.

Figurensequenz 03

Nun habe ich auf diesem Streifen die Figurensequenz 02 mit zwei unterschiedlichen Zuständen der Figurensequenz 03 collagiert. So hoffe ich, die Entwicklung zu mehr Verdichtung deutlich machen zu können.

Figurensequenz 02 vollständig

Nach längerer Arbeit habe ich die Figurensequenz 02 nun fertig gezeichnet. Im nächsten Arbeitsschritt möchte ich gerne eine ähnliche Konzentration auf einer kleineren Fläche schaffen.

Arbeitstagebuch von heute

Zeichnungen wie dieser Ausschnitt entstehen im handschriftlichen Arbeitstagebuch. Bei der Übertragung in eine täglich aktualisierte Datei sind in diesem Jahr bereits 314 Abbildungen (s.o.) entstanden, die den Arbeitsfluss dokumentieren. Neuerdings lasse ich ein Fragment des Vortages auf den Abbildungsstreifen stehen, was noch einmal mehr die Kontinuität der Arbeitsvorgänge zeigen soll.

Verwischung und Sequenz

Bei den Arbeiten an „WHERE…“ habe ich einen Zusammenhang zwischen aufwendig entstandenen Überlagerungssequenzen und schnell gewischten Verlaufsstrukturen festgestellt. Aus der Ferne besitzen sie viel Ähnlichkeit. Auch hier gibt es ästhetische Zusammenhänge zwischen der wie nebenher entstandenen Farbverwischung und den Fragmenten der Figurensequenz.

Steine in Bäumen

Auf meinem Querwaldeinpfad im Taunus wandern immer mehr Steine in den Bäumen. Aus den Hintergrun lugt ein verwischtes Fragment einer Tagebuchzeichnung.

Figurensequenz 02

Insgesamt sind für den Bahnworkshop 60 Figuren entstanden, die von den Mitarbeiteren verschieden kombiniert werden konnten. Ich nutze sie nun für die eigenen Überlagerungssequenzen.

Figurensequenz 01, Endzustand

Das Transparentpapier wurde von beiden Seiten bearbeitet. Entsprechend zeigt sich die Tusche in unterschiedlichen Grau- und Schwarztönen. Dadurch lässt sich der Zeichenprozess nachvollziehen.

Figurensequenz 01

Mit einer Überlagerungssequenz aus eigenen Figuren betrete ich  Neuland. Bislang ging es meistens um die Figuren aus den Erinnerungen anderer. Die auf Transparentpapier durchgezeichneten Figuren stammen aus einer Sammlung von Figuren für einen  Workshop mit Mitarbeitern der Bahn.

Fraktur

Dieser Baum ist wahrscheinlich einem Fluzeugabsturz zum Oper gefallen. Ich kombinierte eine Wiederholungssequenz mit der Umrißzeichnung einer Metallschine, die nach einer Fraktur in mein rechtes Bein eingebaut wurde.

Zwischen den Bäumen

Am Südwesthang des Kleinen Feldberges entsteht langsam ein Pfad mit kleinen Eingriffen in die Natur. Eigentlich werden Dinge nur neu plaziert, wie dieser Stein, der zwischen zwei Bäumen klemmt. Rechts daneben ein Ausschnitt einer Zeichnung aus dem Arbeitstagebuch vom 10.09. 2011.

Baumkreis

Der Baumkreis bildet eine weitere Installation, oder besser gesagt einen weiteren vorsichtigen Eingriff in die „Natur“ der Holzplantage auf dem Weg zum SIEGFRIED-IDYLL. Langsam, Woche um Woche entsteht ein Pfad mit Besonderheiten.