Nach innen gerichtet

In der Publikation zur Ausstellung „Der Palast der Republik ist Gegenwart“, wird die Nennung des Klarnamen meines IM in eleganter Weise gemieden. Dennoch bleibt der Hinweis auf die Inspiration durch das Porzellanrelief ein deutliches Zeichen.

Gestern scannte ich die letzten 60 cm, die ich auf Rolle 10 gezeichnet habe. Mit diesem Material und den wilden Buchmalereien des Morgens, stellte ich drei Digitalcollagen her. Heute arbeitete ich etwas ruhiger, sah genauer hin und machte weniger. Auch der stockende Fluss der Tinte zwingt mich zu langsamerem Schreiben. Indem ich es beobachte, folge ich einer Spur nach innen. Ähnlich ist es beim Zeichnen auf der Transparentpapierrolle, das oft auch wie Schrift funktioniert. Die Begegnungen der Linien aus verschiedenen Zusammenhängen werden dort fortgeschrieben.

Manchmal bekomme ich während der Arbeit einen Krampf in meinen rechten Arm, der sich bis in die Hand fortsetzt. Durch die Verkürzung der Sehnen krümmt sie sich zusammen. Das ähnelt den Schraffurgesträuchen in den Buchmalereien, die auf der Höhe des Herzens auf dem Zeichentisch entstehen und nach innen weisen.