Gräber

Auf dem Hauptfriedhof besuchten wir gestern Heike und Pietro. Sein Grab mussten wir eine Weile suchen und trafen auf die fremden Totenhäuser der Roma. Ihren ausgestellten Reichtum, gepaart mit einer speziellen eigenen Alltagsästhetik beginne ich gleich aus meiner gestalterischen Perspektive zu bewerten. Unweit sehe ich die Grabsteine von Siegfried Unseld mit dem schönen Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse. Ihnen fühle ich mich nah.

Nach dem Friedhofsbesuch waren wir bei C. eingeladen. Sie erzählte kurz von einem Seminar zum Thema deutsch-jüdische Erinnerungskultur. Darüber hätte ich gerne mehr erfahren, aber die Gespräche flogen in andere Richtungen. Ich scannte heute Rolle 10 und wollte dabei den Prozess des Überschreibens deutlich machen. Er soll die Arbeitsschichten des Übersetzens auf zeichnerische Weise sichtbar machen.

Am Rande meiner Beschäftigungen beginnt mich die so genannte künstliche Intelligenz zu interessieren. Dabei probierte ich Bildgeneratoren mit mäßigem Erfolg. Auch die Entwesung eines Textes gelang mir nicht. Ich würde das gerne mit dem über das Porzellanrelief machen, der sich auf der Website des Humboldt Forums befindet. Das würde heißen, alles sichtbare Leben zu tilgen.