Gestern in den Läden der kleineren Einkaufsstraßen der Stadt und in den S-Bahnen, den U-Bahnen dazwischen, verdichteten sich im Gedränge die vielen Gesichter der Bewohner der Stadt zu einer zähen Masse. In der Erinnerung kann ich sie formen, wie das halbtrockene Pappmaché aus dem man Figuren modellieren kann.
Wieder versuchte ich, was mir nicht ganz gelang, mich mit der Verdichtung der Buchmalereien zurückzuhalten. Ich schaue zurück in das Jahr 2009, lese was ich schrieb und schaue mir die Figuren an, die ich in das Tagebuch zeichnete. Das soll mir helfen, mein Denken zu ordnen, in die Zusammenhänge der fortlaufenden Aufzeichnungen einzufügen.
Manchmal gehe ich auch hinaus und schaue auf die Großbaustelle. Die Kräne stehen gerade still. Aber über dem frischen Beton wuseln die Arbeiter und messen die Ingenieure. Es sieht so aus als arbeiteten sie in getrennten Welten. Über allem schwebt ein trüber Himmel. Nach der Schreibpause, wenn ich versuche meine Gedanken wieder zu finden, kehre ich manchmal zum Geschehen in den Malereien, die gerade entstanden sind, zurück. Im Zusammenspiel der Linienbewegungen und dem Klang der Farben finde ich Experimente, die zu Schwebezuständen unbewussten Daseins führen. Dennoch entwickeln sich darin zumeist auch Geschichten.