
Von den Vorgängen, die die Tanzlinie auf Rolle 11 begleiten, hielt ich mich gestern fern. Stattdessen stellte ich einen Arbeitsbericht zum Projekt YOU&EYE zusammen. Mir fielen dabei die Rückwirkungen auf meine eigene Bildproduktion auf. Die Vorsicht, mit der ich heute an die Buchmalereien ging, machte die vagen aber entscheidenden Strukturen, aus denen sich die Malereien und Collagen zusammensetzen, sichtbarer. Da stört in der dritten Malerei schon eine Punktlinie aus Tinte, die eine Senkrechte verstärkt.

Durch meine Abstinenz von Rolle 11, sah ich neue Aspekte, die bei einer fortlaufenden Arbeitsweise unter den Tisch fallen. Mit einem Blick auf die ganze Tanzlinie, werden die Kompositionsrhythmen der vorsichtigen Überlagerungen wichtiger. ohne entsprechende Zurückhaltung, fürchte ich ihren Fluss zu stören. Ganz gegenteilig dachte ich gestern: „…da fehlt etwas gegen den Strich“. So halte ich lieber an, lasse die widerstreitenden Vorgehensweisen in der Schwebe und warte ab, was passiert.

Ein guter Nebeneffekt dieses Vorgangs ist, dass ich die Dinge erledige, die ich vor mir her geschoben habe: Abrechnungen, Entwicklung der Konzeption für ein Diktaturen-Projekt, Atelier aufräumen und Staubsaugen.
