
Sonntag. Ich blicke auf den Tanzfries und schaue den Insekten im Garten zu, den Gebetsfahnen im Wind. Sprenkelnd wässere ich die Bäume, schaue auf die zerspringenden Tropfen, höre den heiseren Gesang der Meisen und das Signal einer Rangierlok. Zwei Frauen, die mich besuchten führte ich das Fließen der Transparentpapierrollenbilder vor.

Auf Rolle 11 nahm ich mir weitere Zeichnungen vor, die ich 2003 von einer Choreografie von Georg Reischl gemacht hatte. Das Material mischt sich mit dem GPS-Gang im Lustgarten. Viele Projekte, die ich mir vornehme haben mit Bewegung zutun und mit dem Raum, die sie umschreibt.

Nun wird es morgen doch nicht regnen. Für meine Schüler habe ich eine Tracking-App heruntergeladen und möchte ihre Eignung für die Gänge auf dem Gustavsburgplatz prüfen. Mit diesem Instrument könnte jeder für sich eine individuelle Kartierung herstellen. Am Ende kann man sie alle übereinander zeichnen.
