
Im Farbenhaus Gallus ließ ich mich beraten, was die beste Materialkombination wäre, mit der ich das Altarensemble bearbeiten kann. Für meine Experimente kaufte ich einen Klarlack auf Wasserbasis mit Abtönkonzentraten. Damit werde ich am Montag die zweite Vorbereitungsphase beginnen. Mit geschliffenen Holzbrettchen, die ich schon teilweise lackiert habe probiere ich die Möglichkeiten aus.

Mein kleiner Vortrag in der Ausstellung „Hin und weg“ über Rolle 10 wirkt noch nach. Mit der Genugtuung, die Geschichte an die richtigen Leute adressiert zu haben, schließe ich das Kapitel nun ab. Es bleibt nur, Anke mit der Mitarbeiterin des Stasi-Unterlagen-Archivs, die mir den Klarnamen schickte zu verbinden. Dann schauen wir, wie sie damit im Humboldt Forum umgehen werden.

Am Abend sehen wir in den Kammerspielen eine Arbeit, die sich mit dem Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch beschäftigt. Nachmittags sahen wir das Interview „Die Wunde Woyzeck“ mit Heiner Müller. Uns wurde ganz warm ums Herz… Diese gelassene Freundlichkeit, mit der er sein Verhältnis zu Büchner erläutert, scheint es in den heutigen Diskursen nicht mehr zu geben. Das macht etwas wehmütig.
