Aus der digitalen Dunkelheit

Ein drittes Mal zeichnete ich gestern die Tanzlinie auf Rolle 11. Die erste diente der starken Überlagerungen, die zweite bleibt unverändert und mit der dritten begann ich wenige, moderate Verdichtungen zu schichten. Diese können sich an einigen Stellen noch konzentrieren, dass deutlich wird, wie die Linie mit den entstehenden Mustern zusammenhängt. Nach ein paar Tagen Abstinenz, war ich wieder am richtigen Platz.

In den Buchmalereien folgte ich den Zeichnungsbewegungen, die ich mir vor knapp fünfzig Jahren zeichnend, vor einem Gesträuch sitzend, erarbeitet habe. Das ist ein suchender, unruhiger Strich, der sich nun mit Farbstiften in die Steinstrukturen hineinbegibt, um manche Partien zu verstärken, zu überdecken oder fortzuschreiben. Immer mal gleite ich wieder in diese Arbeitsweise, und auch auf den Transparentpapierrollen begleiten mich die sich verschränkenden Liniengeflechte.

Bei den Konturlinien, die ich um die Abdrücke herumzeichnete, dachte ich schon an die hellen Farbstrukturen, die in den täglichen Collagen aus der digitalen Dunkelheit herausstrahlen werden. Und heute kommen auch wieder die Linienüberlagerungen von Rolle 11 dazu. Wie wäre es, die geschichteten Bildentwicklungen in einer Animation aneinander zu hängen?