3 Variationen

Die Frage nach dem Sinn von ausgewogenen Kompositionen innerhalb der Buchmalereien, habe ich mir lange nicht gestellt. Das ist eine Frage des Wohlbefindens, der Gewohnheit und somit ein Selbstläufer. Gelungene Buchmalereien sind wie Ferien. Wenn sie sich ausweiten und mit stark gestischen Elementen ihren Rahmen sprengen, sind sie wie stationäre therapeutische Aufenthalte, dennoch mitunter als gelungen zu bezeichnen. Die großen Malereien, die dann fast alles fordern, sind in ihrer Konzentration, wie der Arrest in der Zelle des Todestraktes im Zuchthaus, in der man auf die Begnadigung oder die Vollstreckung des Urteils wartet.

Das ist meine etwas übersteigerte Erwartung, was mich nach dem Modellieren und Abformen erwartet. Aber ein Funken Realität wird schon dabei sein.

Heute früh aber, habe ich mit den Buchmalereien noch mal Ferien gemacht. Eine Frottage mit ihren 3 Variationen, wie ein leichtes Klavierstück.

Gestern goss ich das 13. Relief ab. Und jetzt am morgen spüre ich schon, wie die Masse in der Form hängen bleibt. Irgendetwas mit der Absperrung hat wieder nicht geklappt. Indem ich die Form nun auf die Heizung gestellt habe, hoffe ich, dass die so entstehende Spannung beim Trocknen, das Relief aus der Form löst.