
Die hochgesteckten Erwartungen an den Ballettabend haben sich nicht ganz erfüllt. Das liegt aber nicht an der Produktion, sondern an meiner Annahme, dass meine Rezeption des Abends wegen unserer Ballettworkshopteilnahme viel intensiver ausfallen würde. Das war nicht der Fall. Allerdings handelte es sich um ein sehr schönes Stück, wunderbar getanzt. So setze ich nun ganz auf die Entwicklung der neuen Tanzfiguren in meiner zeichnerischen Arbeit und werde die Tanzlinien dafür nutzen.

Durch die abstrakten Texte, die der Baum „spricht“, kommt es zu anderen Arbeitsebenen. Die offene und fast inhaltslose Struktur steht in starkem Kontrast zu der geschichtlich-politischen Intension. Ähnlich wie meine Wanderungen zwischen den imaginierten Baracken des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers, die vom GPS aufgezeichnet und von mir weiterverarbeitet wurden, sind die „Baumgesänge“ eine rein emotionale Hinwendung an das Schicksal der Fahrenden unter dem Nationalsozialismus.

Mit den neuen digitalen Werkzeugen, die meinen alten Rechner ablösen, versuche ich die Abbildungen der Buchmalereien, die mit einem neuen Scanner aufgenommen wurden, mit anderen Programmen zu bearbeiten. Das gelingt so leidlich und macht nur langsame Fortschritte.
