Heilige Bäume

In Indien befinden sich allenthalben Bäume am Wegesrand, zu deren Füßen Scherben oder Bruchstücke von sakralen Gegenständen liegen. Sie wurden also nicht weggeworfen, sondern dort gelagert. Im Netz waren auf Anhieb keine Bilder davon zu finden. Vielleicht gibt es auch eine spezielle Bezeichnung dafür. Oft befindet sich ein kleiner hinduistischer Schrein daneben und die Äste sind manchmal mit Bädern geschmückt. Der Vagantenbaum könnte einen ähnlichen Charakter bekommen. Schon sein Federschmuck in Augenhöhe zum Zentrum des Platzes hin, hat etwas Heiliges:

gurdanwed muswirbul samlisarb flükrei

Im Archäologischen Museum sahen wir die Ausstellung „Archäologie der Gedanken“ von der Künstlerin Dagmar Schuldt. Sie übermalt Landkarten mit Schellack, untersucht Erinnerungsorte und installierte ein Stelenfeld mit Stempeln in das Foyer, mit denen man eine eigene Karte gestalten konnte. Die Art, wie sie mit Schellackschichten umgeht, erinnerte mich an meine Arbeit und inspiriert sie auch.

Die Buchmalereien verharren noch etwas im Wochenendschlaf. Die fehlende Tanzlinie führt nun wieder zu weniger extremen Querformaten. Und bei der Herstellung der Collagen tritt erneut eine größere Freiheit auf.