Zellteilung

Die Frage ist, welche meiner Arbeiten den Kern der Auseinandersetzung mit der Diktatur bilden, in der ich aufgewachsen bin. Sicherlich waren die letzten Jahre dort, die der intensivsten Reibung mit dem System. Aber auch die Erlebnisse an der Pädagogischen Hochschule Erfurt und die während meiner Ausbildung zum Facharbeiter für Gummi und Asbest waren entscheidend für meine Entwicklung. Nur war ich damals künstlerisch nicht in der Lage, das bildlich umzusetzen.

Eine Arbeit aus der ich das Diktaturenthema weiterentwickeln kann, ist sicherlich die Stasisequenz auf Rolle 10, die im Humboldtforum ausgestellt war. Es müsste so etwas wie eine Zellteilung der kleinsten Bestandteile möglich sein, aus der sich neue Werke entwickeln.

Ein Zentrum, was mich gerade mit Energie versorgt, ist die Vaganteneiche auf dem Gustavsburgplatz. Es sind nicht nur die Worte, die ich unter ihrer Krone finde und in den Spalten ihrer Rinde, sondern auch eine Kraft, die aus ihrem Alter entspringt. Das hat gerade erste begonnen, und ich muss nun schauen, wohin mich das führt.