
Nun hat die Tanzlinie endgültig Einzug in die Buchmalereien gehalten. Sie sind seltsam verhalten heute, etwas gleichförmig und farblich unausgewogen. Dann gibt es aber immer noch die Möglichkeit, dass sie innerhalb der Collagen funktionieren. Für diese scanne ich auch die Tanzfiguren. Immer lege ich zwei übereinander, so dass die untere etwas schwächer durch das Transparentpapier scheint. So kann man die beiden auseinander halten.

Bei der Arbeit an den Sakralobjekten in Neckargemünd lernte ich, die Tuschezeichnungen von dem Transparentpapier auf die Holzflächen zu übertragen. Das sollte mir auch mit den Reliefs gelingen. Es reizt mich sehr, dort die Tanzfiguren einfügen zu können. Gestern malte ich am Nachmittag. So, wie ich es mir vorgenommen hatte, entsteht eine Reihe von Objekten, bei deren Herstellung und Bemalung stets etwas Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Materialien hinzukommt.

Die Blattstruktur von der Vaganteneiche hat sich durch die Papiergravuren auf die nächsten Seiten des Tagebuchs durchgedrückt und verändert. Sie ist zu einer strengen Linienschichtung geworden. Ihr Raum bietet mir die Möglichkeit, mir Liedzeilen kreuz und quer hintereinander anzuordnen. Bei meiner Begegnung mit dem Baum fiel mir an Morgen ein fremdes Wort ein: „Goscht“. Ich könnte mir täglich solche Fremdsprachstücke von dem Stamm zuflüstern lassen.
