
Das Aufblitzen der Farben hinter den Augen mündet in ihren kompositorischen Einsatz an verschiedenen Stellen des Bildes. Ein großes Reservoir bilden die Zufälle. Besonders beim Drucken der Muster, die ich von den Lavasteinen oder direkt von den Malereien auf meinen Handballen übernehme, entstehen überraschende Situationen, die meiner geplanten Wirkung nicht entsprechen. Meine Reaktionen darauf sind aber zumeist so, dass ich gleich eine Figur finde, die ich etwas verstärken kann oder eine zeichnerische Antwort finde, die den Zufallsvorschlag ergänzt.

In diesen „Flow“ würde ich gerne bei der Reliefbemalung geraten, die ich gestern fortgeführt habe. Die Orientierungsphase reicht noch nicht in einen klaren Bereich, der anzeigt, wohin die Reise gehen soll. Ich lasse mal locker und werde sehen, ob sich das in die Entwicklung einer Diktaturenarbeit einfügt.

Es gibt ältere Reliefbemalungen mit Schellack und Tusche, die sich mit den Fragmenten der Stasitexte befassen. Dort treten unleserliche Zeichen auf, die scheinbar in keiner Beziehung zueinander stehen. Von diesen unleserlichen Gebilden auf den aufgeworfenen Oberflächen, komme ich zu den Liedtexten der Vaganten, die In den Blätteradern der Eiche auf dem Gustavsburgplatz gespeichert sind und in den Dreißigerjahren in Rauch aufgingen. Vielleicht ist das die Brücke.
