
Die ersten Arbeiten, die in meinen Tagebüchern erwähnt sind, bzw. deren Grund das erste Tagebuch war, sind meine Holzschnitte zu „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz, noch in den Siebzigerjahren. Dies war die erste Beschäftigung mit dem Thema Kunst und Diktatur. Und alle Arbeit, die dieser folgte, war mehr oder weniger von diesem Zusammenspiel geprägt. Eine Reihe von Landschaftsradierungen trugen Titel wie: „Frauen am Zaun“, „Landschaft mit Sonne“, „Beleuchtete Landschaft“ und „Landschaft mit Leitern“, allesamt von 1982, zeigen das Leben in der Gefangenschaft einer Diktatur.

Die Theaterarbeiten zum Büchnerprojekt von Wolfgang Engel, zu Kipphards „Bruder Eichmann“ In der Regie von Schönemann und zu „Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten“ standen unter dem gleichen Thema. Es folgte die große Arbeit zu „Kassandra“ von Christa Wolf, die aus 84 Monotypien und einem Holzschnittbuch bestand.

Die Haltung war eingebrannt, und als ich im Westen weiter produzierte, kam sie immer wieder zum Vorschein. Es folgten autobiografische Arbeiten. „Mein Leben in Deutschland“ ist eine Zeichnung, die etwa 2 X 6 Meter groß ist, dazu ein Holzschnittbuch. Das Wanderungsspurenprojekt „Trixel-Planet“ bis hin zum „Frankfurter Kraftfeld“ ist eine Gegenbewegung zur eingeschränkten Reisefreiheit in meiner Jugend. Das „Väterprojekt“ mit den Reihen „Scherbengericht“ und den „Zöglingsportraits“ bildet einen weiteren persönlichen Kommentar zu den Bedingungen, in denen mein Leben in der DDR stattfand.
