
Ich habe eine Vollnarkose wegen einer OP hinter mir. Wieder munter, scheint die Welt etwas anders zu leuchten. In den Buchmalereien lasse ich mich nach dem gespenstischen Wegtreten ganz in das Tun fallen und achte nicht auf die Spannung die es auslösen sollte oder vermissen lässt. Ich fühle mich freier und ernster.

Hoffentlich bringt diese Zäsur die Kontinuität etwas ins Wanken, dass andere Dinge in den Vordergrund rücken und dass das Wesentliche an Kontur gewinnt. Vielleicht ist das nun der Punkt, an dem sich die Tanzsequenz auflöst und die Verbindung mit den anderen Umrissen, Bewegungen und Worten eingeht.

Das begann schon mit den Buchmalereien, die ich gestern und heute zu Hause gemacht habe. Weil ich den Farbkasten vergessen hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als die Lavasteine mit den Aquarellstiften einzufärben, um mit dem feuchten Handballen Abdrücke von ihnen in die kleinen Formate in meinem Buch einfügen zu können. Die Farbigkeit wird dadurch differenzierter, weil noch andere, frühere Farbschichten auf den Steinen eine Rolle beim Abdruck spielen.
