
Das Eigenleben der Transparentpapierfiguren wird komplexer. Innerhalb ihrer Umrisse überlagern sich mehrere Tanzfragmente aus der Wiederholung des Rapports. Nach unten hin fransen die Körper aus, als könnten sie schweben und brauchten die schweren Gehwerkzeuge nicht mehr. Das Zeichnen fühlt sich eher wie ein Schreiben an, ohne die Feder abzusetzen entstehen Geflechte, die weniger an Gesträuche als an die Strukturen der Lavasteine erinnern, die ich in die Buchmalereien drucke.

Nur langsame Veränderungen reihen sich in der Abfolge der Malereien in den Tagebüchern aneinander. Seit Jahren kommt es zu keinem Bruch. Und innerhalb eines Buches gibt es manchmal kaum sichtbare Entwicklungen. Aber das tägliche Interesse an Neuentwicklungen treibt die Zusammenspiele der stets anderen Strukturvariationen, wie in einem chemischen Experimentalaufbau an.

Die sich überlagernden Parallelgravuren der Gewindegänge meiner Schraube aus Kaza treffen auf die wirbelnden Linien der Holzhaarnadel, gehen in einander über oder stoßen sich ab. Die Verwischungen brechen wie Unwetter in das trockene Wachstum ein, ziehen die Farben zusammen und beruhigen das Geschehen gleichzeitig auf wenigen Quadratzentimetern.
