
Berufsverbrecher und Arbeitsscheue wurden in deutschen Konzentrationslagern inhaftiert. Und weil unter der rassistischen Ideologie ihre Aussonderung betrieben wurde, man ihnen eine vererbte Minderwertigkeit zuschrieb, war es in dieser Diktatur nur folgerichtig, dass man die Unmenschlichkeit weiter trieb, sie sterilisierte und umbrachte. An ihrer Sträflingskleidung trugen sie grüne und schwarze Winkel.

Teile der Begrifflichkeit befinden sich heute noch im Umgangssprachlichen. Es wird von asozialem Abschaum gesprochen. Und der aus der Begrifflichkeit erwachsende Umgang mit beispielsweise Obdachlosen folgt ebenfalls einer unrühmlichen Kontinuität. Darüber im Gehen auf dem Gustavsburgplatz, dem ehemaligen Vagantenaufenthaltsort, nachzudenken erscheint mit folgerichtig.

Nun schaue ich mir dem Baumstamm der alten Eiche auf dem Platz genauer an, überprüfe ihn auf Zeichen, die in seiner Rinde versteckt sind. Ein kleines Blattstück habe ich stark vergrößert und in zwei Collagen eingebaut. Mal sehn, was passiert. Schaue ich vom Standort des Baumes auf die östliche Seite des „Gusti“ befindet sich dort ein besonderes Graffiti. Ein viel gewundener Spiralpfeil. Kann heißen: gefährlicher Weg.
