
Wenn ich an den Klang der Vagantendichtung denke, geht mir die Never Ending Tour von Bob Dylan durch den Kopf. „If you travelling to the north country fair, wehere the wind hits heavy on the borderline…“ Und unten auf der Allee unter meinem Balkon laufen all die verlorenen Seelen vorbei, die ich von meinen Wegen ins Atelier kenne. Sie sind verrückt, arm und obdachlos und dankbar, dass ich sie ernst nehme.

Und ich versuche mir die Gedichte vorzustellen, die auf den Blättern der alten Eiche auf dem Gustavsburgplatz stehen. Singen und gehen und sprechen, Jenisch, Sinti und Jiddisch. Instrumente, die man tragen kann, Werkzeuge für unterwegs, Nomadenhaushalte, kleine Maschinen, die mit Muskelkraft betrieben werden.

Die Buchmalereien von heute sind ganz frei und ohne jedes Ziel entstanden. Gestern zeichnete ich 6 Tanzfiguren auf einzelne Bögen Transparentpapier. 3 von ihnen gingen mit den Malereien eine Verbindung in den Collagen ein. Mit diesen tausenden Bildern, deren Zahl täglich anwächst, könnte ich Wände von Klostersälen tapezieren.
