
Die Ostthemen, mit denen sich Franziska Haug beschäftigt, weisen immer wieder Elemente auf, die sich durch unsere gemeinsamen Ostbiografien bewegen. Petitionen gegen die Ausbürgerung von Biermann, die allgegenwärtige Denunziation durch Stasi – IM`s, wie an der Pädagogischen Hochschule Erfurt, Rausschmisse und Verurteilungen. Im Gegensatz zu der Annahme, mit diesen Dingen abgeschlossen zu haben, rückt das alles nun wieder näher.

Die Fragen der Form von künstlerischer Arbeit in Diktaturen oder von Menschen die da sozialisiert sind, finden sich auch in Texten von Thomas Brasch. Die Forschungen von Franziska Haug gehen ebenfalls teilweise in diese Richtung. Meine eigene Arbeit, wie die 84 Monotypien zu „Kassandra“ von Christa Wolf kann ich daraufhin untersuchen.

Aber auch die Haltung, mit der Menschen durch diesen Alltag liefen, schienen von ihrem begrenzten Raum geformt zu sein. Und das findet sich auch auf den gemalten Bildern der Künstler, die sich nicht dem Sozialistischen Realismus verpflichtet fühlten oder sich diesem Diktat nicht beugten. Wenn nach den nächsten Landtagswahlen in Deutschland faschistische Landesregierungen gebildet werden, wird man beobachten können, wie sich künstlerische Arbeit verändert, wie die Kulturpolitik die Zügel strafft.
