
In der Nacht sind aus den Bewegungen der Choreografien, die in meinem Körper abgespeichert sind, imaginierte Tanzlinien entstanden. Nach den letzten Ausläufern der vorhergegangenen Tanzlinie, entstanden gestern weitere Verdichtungen aus den Zwischenräumen der Figuren auf Rolle 11. Dort wabern die Sekundärnetze. Wenn die Videos des letzten Ballettsaal – Workshops angekommen sind, können die neuen Tanzlinien entstehen und sich damit verbinden.

In den Buchmalereien erscheinen intensive Farbigkeiten, denen mehr Beachtung geschenkt werden kann, weil sie ein Eigenleben entwickeln. Es werden unterschiedliche Geschwindigkeiten der Bewegungen angezeigt, die sie durchlaufen. Sanft, schnell, ruppig und langsam können sie sich auch neutralisieren. Ein graugrünes Gelb kommt fast zum Stillstand. Es bleibt stehen, spricht vor sich hin, fischt die Worte aus der Luft oder fängt die Eichenblätter mit den Gedichten auf.

Die Federzeichnungen, die gestern entstanden sind, haben wieder Eingang in die Collagen gefunden. Die Schnitte und Durchblicke an den Tanzlinien entlang, haben eine eigene, in sich geschlossene, Struktur entwickelt, die von den Tuschelinien wieder aufgebrochen wird. Diese tägliche Materialität in den Tagebüchern, lehnt sich glücklich gegen die digitale Flut der Säuglingshirne mit Weltwissen.
