Zersiedelt

Getöse auf Teves am Morgen. Ein Berg Erde wurde gebracht und ein großer Müllcontainer. Der Bauhof ist da, räumt herum und lärmt. Die Poesie unter den Mauerseglerschleifen zieht sich zurück. Große Containertransporter, Kranwagen und Bagger fahren über unsere Wiese.

Gestern bin ich nicht zum Arbeiten gekommen. Über den Tag verteilt banden mich Termine, Besuche und Anrufe, dass ich keine Konzentration fand, die ich für das Zeichnen benötige. Etwas, wie ein ruhiger und konzentrierter Vorlauf ist dafür notwendig. Wenn die Tage aber in dieser Weise zersiedelt sind, macht mich das unruhig. Ich habe das Gefühl, dass mir die Zeit durch die Finger rinnt.

So ruht also die Biografiearbeit, an der ich zurzeit sehr hänge. Ich weiß, welche beruhigende Wirkung das Zeichnen dieser Rasterlandschaften und Portraits auf mich hat. Wenn ich so ein Blatt fertig gestellt habe, stellt sich meist auch eine große Befriedigung ein.

Heute fahren wir zu einem einsamen Mühlengehöft in der Pfalz, in dem es eine Ferienwohnung gibt, in der wir drei Tage bleiben wollen. Darauf freue ich mich sehr, auch wenn es nun das dritte verlängerte Wochenende ist, an dem ich nicht hier bin. Das Gärtchen liegt etwas pflegebedürftig da. Die Wochenenden hier sind auch meistens sehr schön ruhig und angenehm.