Zersiedelt

Drinnen halte ich den Ton feucht. Draußen unablässiger Regen. Blüten neigen sich schwer zum Boden.

Eine Leselampe, die erste weiße Seite des neuen Buches mit dem ersten Datum, immer in der Nähe der Monatsmitte, seit siebzehn Jahren.

Die Tuschezeichnung der Scherben unter der Acrylglasplatte, des wieder zusammengesetzten Doppelportraits, mit den Wegen der Väter auf den Stadtplänen ihrer Verstrickungen, im Joch eines Plattenwagens mit großen Speichenrädern, eine Generation weiter, im Rhythmus der Partei, vorwärts zu Sieg des Sozialismus.

Modellierhölzer auf der linken Seite des Zeichentisches. Ich versuche das erste Relief in dieser Woche fertig zu bekommen. Keine längere Strecke für Konzentration, die ganze Woche zersiedelt.

Es ist still. Nur auf dem Bahndamm die S-Bahnen, die Pfiffe der Rangierloks, das Rauschen des Wassers auf den Dächern, dem Beton und der Holzterrasse.