Zeitlücke

Auf dem Esstisch in der Frankenallee steht ein Hochzeitsgeschenk, eine schöne Keramikschale voller Obst. Rechts an der Wand hängen Fische, indische Malereien aus Madurai. Links geht der Blick auf die Allee, vor der ich Jahrzehnte lang über das tägliche Hin und Her der Menschen, Schatten und das jährliche Farbenspiel der Bäume Tagebuch schrieb.

Nun berichte ich vor dem weiten, bewohnten Himmel auf Teves, verbunden mit meinem Gärtchen und nahe meiner Arbeit.

Gestern auf dem Südbalkon sah ich abermals eine gleichmäßig von West nach Ost ziehende Lichterscheinung. Es scheint sich um einen Aufklärungsflugkörper zu handeln, der in geringerer Höhe als die Satelliten die Erde umkreist.

Die fehlerhafte Montage zweier Teile an der Vorderachse unseres kleinen grünen Autochens und die damit verbundenen brutalen Geräusche, verhinderten die frühzeitige Abfahrt nach Brügge, wie wir sie uns vorgenommen hatten.

Schrieb ich erst am Abend, nach der Ankunft, als jetzt am Morgen in der überraschend aufgetanen Zeitlücke, wäre der Eintrag anders ausgefallen.