Auf einem der Tische liegt Rolle 5. Sichtbar ist eine Episode, in der sich choreografische Kontrapunktstudien mit synaptischen Kartierungen und einer Überlagerungssequenz begegnen. Es treffen verschiedene Zeitauffassungen aufeinander. Die Choreografiestudie zeigt aneinander gereihte Schnappschüsse von stilisierten Tänzern und den Verbindungslinien zwischen ihnen. Die Möglichkeiten improvisierter Bewegungsabläufe im Raum werden getestet und auf einem Timecode fortgeschrieben. Die synaptische Kartierung gelingt mit viel Schelllack und Tusche ineinander geschüttet und zusammengerollt in Sekunden, während die Überlagerungssequenz einer GPS Aufzeichnung, sich zu einem sehr dichten und großen Tuscheliniengeflecht entwickelte. Das muss viele Tage gedauert haben. Entstanden sind die ineinander greifenden Zeichnungen zwischen dem 28.2. und dem 22.3. 2011. Zwischen den drei verschiedenen Strukturen besteht eine Spannung, die ich nun im nächsten Projekt aufnehmen möchte.
So kann ich nun auf Rolle 6 mit den ornamentalen Bambusgeflechten der Teppichausklopfer und den Schönschriftübungszeichen Sequenzen erstellen. Verbindungen zwischen ihnen können, wie in den Buchmalereien, die Kontrapunktlinien sein, die die Schnittpunkte der Schwünge verbinden. Diese formalen Experimente führen zu neuen Inhalten, mit denen ich das Biografieprojekt weiterentwickeln kann.
Im MMK sahen wir Animationsfilme von Ad Atkins. Gestern konnte ich mich dieser Arbeit nicht öffnen. Der stilisierte Ekeleffekt war mir zu laut.