In meinem Zimmer ist alles verfügbare Licht eingeschaltet. Keine zehn Grad draußen, viel Feuchtigkeit in der Luft. Mancher mit Rollkoffer oder Kind an der Hand bewegt sich schneller. Allenthalben dunkle Kleidung absorbiert noch mehr Licht, und schon wächst die Sehnsucht nach dem Tag, der die Lichtwende bringen wird.
Die Literaturbeilage neuer Sachbücher, die aus Anlass der Frankfurter Buchmesse in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen ist und so schön mit römischen Mosaiken ausgestattet wurde, habe ich mir beiseite gelegt und konnte heute einen ruhigen Blick darauf werfen. Viel Erzählfreude wurde auf Heldenepen aber auch auf alltägliche Kleinigkeiten verwendet. So gibt es in einer Römischen Villa das Beispiel eines Bodenmosaikes, das einen ungefegten Küchenboden zum Thema hat. Seeigel, Knochen, Muscheln, Nüsse, Krebsscheren, Schneckenhäuser, Beeren, Hühnerfüße, Kastanien usw. sind detailliert dargestellt. Bliebe der Boden tatsächlich ungefegt, wäre das eine Weile verborgen.
Bei meinem nächsten Hang Gang schwebt mir eine Reduktion der mittelgroßen Installationen vor. Umso mehr möchte ich mich auf eine Konzentration in den größeren Bauten, wie im oberen Stapel und der Steinpyramide verlegen. Im Kontrast dazu sollen viele kleine unaufwendigen spielerische Ideen umgesetzt werden, die das Ganze etwas auflockern. Somit kommt einer Dramaturgie des Weges eine größere Bedeutung zu. Alles wird fotografisch dokumentiert und mit den Zeichnungsfragmenten unterschiedlicher Techniken collagiert.
Die Frage dabei ist immer wieder, ob sich eine Grenzziehung zwischen Kunst und Dokumentation ohne weiteres machen lässt. Die gezeichneten Bilder dokumentieren auch nur einen Zustand des Bewusstseins.
Von Vinzenz gibt es seit einiger Zeit keine Nachrichten. Sicherlich ist er mit der Klasse von Olafur Eliasson bereits in Äthiopien. Joey hält sich gerade in Singapur auf oder ist auch schon in Neuseeland – die verstreuten Kinder.