Waldfigur im VW-Bus

Kurz vor der Dämmerung fotografierte ich den Mond und den Polarstern am sehr klaren Nachthimmel, der von Osten her beginnt, blau zu schimmern. Am heutigen Mittwoch werde ich am Vormittag in den Wald gehen, um einerseits den Hang zu pflegen, zu schauen, was mein Zerstörungspartner angerichtet hat, aber auch, um Material für eine Installation in der Stadt zu holen. Dafür leiht mit K. – L. seinen Bus, mit dem ich in der Waldwegeinfahrt direkt unter dem Weg parken kann, um dort diverse Äste etc. einzuladen.

Bei der Figur hatte ich an einen kleineren Bau gedacht, den ich in dem alten, vor dem Schaufenster stehenden VW-Bus einrichten würde. Gut wäre es, wenn er in Höhe der Autoscheiben ein auffälliges ausladendes Gesträuch aufweisen würde. Ich werde sehen, ob ich die Sichtbarkeit des Ganzen mit etwas Farbe unterstützen muss, beispielsweise die Enden der Äste vor dem brüllenden Verkehr einfärbe.

Mit dem Ausstellungsaufbau war ich gestern noch mal ganztägig beschäftigt. Die Ausdrucke von Waldinstallationsfotos hängte ich an Perlonfäden vor die linke weiße Wand des Schaufensters, teilweise darüber eine Transparentpapiersequenz, die eine der Installationen behandelt. Auf derselben Seite stellte ich, als Gegengewicht zum Archivregal, die metallene Dreiecksgitterskulptur auf. Einen Auszug aus dem zwanzig Meter langen Streifen „WHERE…“, zu „Songs Of The Papago“ von David Morrow, hängte ich teilweise senkrecht ausgerollt auf die rechte Archivseite. Darin zeige ich eine Verdichtungssequenz des damals noch weit gestreuten Taunusweges am Kleinen Feldberg.

Am Morgen druckte ich weitere Tagebuchseiten vom Januar aus, um das Arbeitsprinzip klar zu machen. In eines der unteren Regalfächer habe ich Waldbodenmaterial geschüttet, um den Bogen zum Hang Gang im Taunus zu spannen. Außerdem legte ich dafür auch eine Kartierung der Wegprojektion des Hangweges auf die Mainzer Landstrasse am Boden des Fensters aus. Nun fehlen noch der allgemeine Ausstellungstext, eine Vita und der elektronische Bilderrahmen mit den über tausend Bildern aus dem abgelaufenen Arbeitsjahr.