Ich kümmerte mich am Nachmittag weiter um die Schattenboxen. Man muss die Arbeit der Schüler ernst nehmen und den Ergebnissen weitere Gestaltungsvorschläge hinzufügen. Langsam komme ich dahin, Fundobjekte selbst mit Schelllack zu überziehen, um sie zu eigenen freistehenden Objekten zu machen, die in den Räumen der Boxen ein höheres Gewichthaben.
Vor unseren Ateliers gibt es immer wieder Anlässe zu Diskussionen über unsere, an den Wochenenden aktiven Mitmieter. Oft geht es dabei um kleine Zerstörungen. Eine schöne, mehrfach verleimte Tischplatte bekam vor Ostern ein Spraymuster, als sich eine offensichtlich irrelevante Besetzergruppe auf Einladung auf unserem Gelände einrichtete, um ihre nächsten Aktionen zu besprechen, die dann auch Ostern folgten. Auf dieselbe Platte wurde während eines Frühlingsfestes mit einem Feuer auf unserer, der Unwirtlichkeit abgetrotzten Wiese, durch einen Standgrill ein Brandfleck auf dem Holz verursacht. Gleichzeitig ist eine Fußmatte zerschnitten, oder anderweitig zerstört worden und Bierflaschen standen herum. Am Montag lagen Pappbecher rund um den Abfalleimer und Aschenbecher mitten auf unserem gemeinsamen Platz. Das sind alles lächerliche Kleinigkeiten und gleichzeitig ständige Übergriffe. Es ist zu spüren, wie der Druck dadurch wächst und das Vertrauen in eine gute Zusammenarbeit weiter zurückgeht. Das ist traurig und sehr schade.
Aber ich habe noch einige Bäumchen ausgegraben und in die bereitstehenden Töpfe gepflanzt. Es kann nun auf dem Beton ein kleiner Wald wachsen. Alles Unkraut, das ich mit etwas Erde aus den anderen Blumentöpfen entferne, streue ich auf den Beton. So entstehen Vegetationsinseln, die weiter mit Erde und angewehtem Material angereichert werden.