An der Schwelle des offenen Rolltores steht ein Arbeitstisch. Der Blick geht durch mein Gärtchen in die Flucht des Weges und ist halbverstellt von Pflanzen, die ich von den Kanaren mitgebracht habe. Sie leiden nach den dunklen Wintermonaten im Atelier, nun am Übermaß an Licht.
Ein Rabe hat neben dem Kräutergarten auf der Wiese seit einigen Tagen seine Tränke entdeckt. Von dort aus kann er noch sein Nest sehen. Wenn die Elstern einfallen, sind sie schnell von ihm verscheucht. Mein ängstlicher Blick gilt der Gefahr für meine Eidechsen.
Im Grafikkabinett des Städelmuseums sahen wir gestern eine kleine Ausstellung mit frühen Druckgrafiken von Sigmar Polke. Das Blatt „Die Vermittlung zwischen dem Oberen und dem Unteren“ zeigte mir eine Struktur, die für das nächste Großformat, das „Vätertotenbuch“ möglich wäre. Ein Zusammenspiel zwischen Zeilen von Zeichen aus Fragmentierten Rasterpunkten und Rasterfotografien in mehreren Malereischichten könnten zu einer passenden Komposition und zu dem, was mir zu zeigen vorschwebt führen kann.
Als Lesezeichen steckt ein Super 8 Filmschnipsel mit Portraits meiner Großmutter väterlicherseits zwischen den Seiten von Aleida Assmann, die mir alles über Erinnerung erklärt, was ich jetzt für meine Arbeit brauchen kann.