Gestern endlich begann ich damit, das 14. Väter-Relief zu modellieren. Ich arbeitete nicht so lange, konnte aber 10 Scherben auf der Unterlage mit der Vorzeichnung formen, zu denen heute weitere hinzukommen. Ich fühle es unter der Schädeldecke, dass mich dieses Tun erfreut. Verheißungs- und respektvoll erwarte ich den Wechsel vom Ton zu den Farben, wenn es an das Bemalen der abgegossenen Relieftafeln geht.
Eine ausgedruckte Tagebuchzeichnung, etwa aus dem Jahr 2005, liegt auf dem Zeichntisch, neben einer der Gipsformen. Die aufrechte stehende Figur einer Antilope gesellt sich als vage Strichzeichnung zu einem abstrakten, farbigen Gebilde. Könnte sein, dass ich diese Zeichnung mit einer Relieffrottage überarbeite.
Mein Blick auf die vielen Buchmalereien, die ich all die Jahrzehnte machte, wird kritischer. Manches, was ich produzierte waren Schritte, um zu all dem zu kommen, was ich heute mache, besteht aber vor meinem gegenwärtigen Auge nicht mehr.
Während eines Besuches bei meinem Kollegen Franz, fiel mir in seinem Atelier ein Zeichenblock in die Hände, dessen Format zu meinen Frottagen passen könnte. Das hat mich inspiriert. Den Schritt zu gehen, die Malereien aus dem Raum zwischen den Buchdeckeln zu befreien, dauert aber noch etwas. Die Übermalung einer alten Arbeit, hilft sicherlich dabei.