Unter dem roten Himmel

Innerhalb des dicken Songtextbuchs von Bob Dylan zeigt Krishnababy eher auf stimmungsvolle Zusammenhänge, als auf einzelne elektrisierende Zeilen. Meist geht es um bildhafte Anordnungen einer gewissen Gleichzeitigkeit. Es gibt beispielsweise den kleinen Jungen und das kleine Mädchen, die in einer Gasse unter dem roten Himmel ein Mann vom Mond besucht und die irgendwann in einer Pastete gebacken werden.

Mit den Künstlern Diskussionen über die Qualität unserer Konflikte mit den Anatoliern, über ihre tiefer liegenden Gründe. Dabei kreisen die Gespräche um orientalisch – europäische Spannungsfelder, um patriarchale ländliche Clanstrukturen und deren Sozialisationsauswirkungen und um die hermetische Gruppe, die sich beim nomadisierenden Theaterspielen in der anatolischen Steppe herausgebildet hat. Sie hat nach einiger Zeit des Verharrens an einer Stelle, die menschlichen und materiellen Ressourcen aufgebraucht. Die nutzlosen Hinterlassenschaften häufen sich und belasten ihr eigenes Areal. Kooperationswillen, Zuneigung und Hilfsbereitschaft der Nachbarn nehmen ab.

Mein Freund Andreas rief gestern an, um unser Treffen am kommenden Freitag klar zu machen. Weil er schon am Morgen da sein wird, können wir auf dem Markt was zum Grillen einkaufen, um darauf in den Wald aufzubrechen, am Abend wieder zum Markt an den Weinstand zurückkehren und danach vor dem Atelier zu grillen. Fast komme ich in Lagerfeuerstimmung, wenn ich daran denke.

Gestern kam ich später ins Atelier und machte dennoch eine langwierige Ausformung des Zweifigurenreliefs fertig. Sonst nichts.