Ein paar Scherben meiner Ausgrabung nahm ich näher unter Beobachtung. Eine von ihnen umrandete ich mit Bleistiftlinien auf Transparentpapier. Das tat ich mehrmals, wendete die Scherbe auch und richtete sie immer neu aus zu einer Komposition. Über die Teile zeichnete ich anschließend ein Gitternetz, das sie untereinander verband. Das Ergebnis rollte ich in der bewährten Weise zusammen und wiederholte die Zeichnung auf der Rückseite der Rolle. Diese Methode kann nun auf die anderen ausgegrabenen Trümmerteile angewandt werden.
Für solche Arbeitsschritte benötige ich manchmal etwas Zeit, in der ich mich auf das Material einlassen muss. Die Artefakte liegen aber auf einer Filzpappe geordnet im Atelier. Von dort aus „sprechen“ sie zu mir, und die entstandene Zeichnung hat nun etwas von einem filigranen Mobile.
Ähnlich gehen mir die Fundstücke aus dem Wald durch den Kopf. Die Formen ihrer Bearbeitung habe ich allerdings schon einmal vor anderthalb Jahren ausgelotet. Entsprechen wählte ich auch das Material aus, das ich während meiner zwei letzten Hanggänge im Wald gesammelt habe. Gerne würde ich zu den Materialien, mit denen die Sammlung bearbeitet werden soll, Transparentpapier mit hinzunehmen, das sich zwischen den Ästen mit Tusche bemalt aufspannen kann. Vielleicht komme ich schon heute Vormittag dazu, mit solchen Objekten zu experimentieren, damit die Hindemithschüler Anschauungsmaterial haben. Ein Ateliervormittag ist für mich ist auch mal ganz gut.
Längeres Gespräch mit Monika am gestrigen Workshopabend. Das Leben spielt manchmal Kunstwerke.
Unten vor dem Fenster wir bald der Markt aufgebaut. Amseln wecken die Dämmerung. Wind kommt auf.