Die Beschäftigung mit dem Möbiusband stand gestern beim Biografieworkshop im Vordergrund. Das heißt aber, dass es um die Überlagerung von verschiedenen Universen, Paralleluniversen und um Unendlichkeit ging. Worte, die bei den Diskussionen immer wieder auftauchten schrieben wir auf und druckten sie dann mit Buchstabenstempeln auf Transparentpapierstreifen, die zu Möbiusbändern zusammengeklebt werden.
Daneben entstehen auch Biografiecomics und Wachsreliefs, die Schrifttafeln ähneln. Die Müdigkeit, die mir auch nach diesem Schuljahr manchmal entgegenschlägt, wie auch die Tiefe meines eigenen Schlafes derzeit, haben auch viel mit anstrengender Unendlichkeit zu tun.
Ich freue mich über die Idee, die Scherben des Doppelportraits nach der Arbeitsphase auf Rolle 6, wieder zusammenzusetzen. Bei Campbell lese ich von den hinduistischen Erinnerungen an vorherige Leben. Der Mehlwurm erinnert sich an seine Verfehlungen als König.
Am Abend lagen wir in den Liegestühlen und machten dem Himmel zum Hauptereignis der Stunden bis Mitternacht. Haie mit grausilbernen Flossen glitten unendlich langsam sehr weit über uns in den verschiedenen Schichten des tiefen Ozeans.
Heute Vormittag, die Verleihung des Binding Kulturpreises an den Schöfflingverlag. Ich erinnere mich noch mal an in mein voriges Leben und die fürsorgliche Beschäftigung, die Karlheinz Braun meinem Vorhaben „Trixel Planet“ entgegenbrachte und es dann für diesen Preis vorschlug. Ich fühlte mich geehrt und aufgehoben.