Krishnababy hält mit seinem für seine Kleinheit großen Gewicht, die ersten Seiten eines älteren Textes auf, der sich, nun erstmalig herausgegeben von Gernot Grube, unter dem Titel „Die Hand an der Wand“, mit den Höhlenzeichnungen von Altamira beschäftigt. Der Autor Max Raphael geht der Frage nach, ob die Kunstwerke, und als solche hat er sie als einer der ersten bezeichnet, von unserer Zeit her interpretierbar sind.
Außerdem interessiert mich der Blog des Dichters Wolfgang Herrndorf, der gedruckt unter dem Titel „Sand“ herausgegeben wurde. In beide Sachverhalte kann ich ziemlich emotional einsteigen und sie auch teilweise zu meinem Arbeitsmaterial machen. Mich interessiert aber außerdem der Zusammenhang zwischen meinen Waldgeflechten, den Barrikaden in Kiew, der Sprengung eines Hochhauses morgen in der Innenstadt, den Einzelschicksalen von Zwangsarbeitern und den ihr Lager umgebenden Ruinen. Immer bleiben Trümmer.
Das fügt sich in meinem Kopf zu einem Klang zusammen, den ich oft genug versuche, bildlich zusammen zu collagieren. Dabei ist es kaum neu und verwunderlich, dass man sich Parallelitäten besonders aufmerksam nähert, sie in seinen Erfahrungsschatz einverleibt. Schwierig wird es an der Stelle, wo sich jeweils eine starke Emotionalität einstellt. Deswegen schreibt man in der Nacht, weil dann genügend Gelegenheit ist, die durchlässigen Schichten übereinander zu legen.
Regalbau im Atelier. Maj half mir tatkräftig und überforderte mich etwas mit ihrem Tempo. Die sich über ein Jahrzehnt manifestierten Strukturen des Aufhebens, mussten nun ganz schnell beiseite geräumt werden. Das fiel mir schwer und tat mir zunächst nicht gut. Am Nachmittag aber stellte ich die Leitern auf, die wir zusammengebaut hatten und habe nun die Aussicht, Teile der Materialien neu zu ordnen. Somit ist der Wildwuchs erst einmal gezähmt.