Unsere vorgestrigen Misserfolge bei der Maskenherstellung haben wir gestern mit der Produktion einiger unversehrter Exemplare wettgemacht.
Auf eine Tigermaske zeichnete ich ein Halbprofil meiner Mutter aus dem Einschulungsfoto von 1961, das ich die ganze Zeit schon für das Biografieprojekt verwende. Die Projektion dieses Rasterportraits setzte ich so auf die bewegte Oberfläche, dass der Projektionswinkel die Wendung des Kopfes aufhob. Die so erreichte Entzerrung weist aber folglich Fehlstellen auf der abgewandten Seite des Gesichtes auf. Beim Vorbeigehen verwandelt sich auf diese Weise das realistische Abbild von Links zum surrealistischen Zerrbild auf der rechten Seite. Wieder entstand eine eher dämonische Darstellung, die meine Erinnerungen an diese Zeit widerspiegelt.
Auf diesem Weg des plastischen Zeichnens lassen sich weitere Möglichkeiten aufspüren. Das will ich aber jetzt nicht systematisch erforschen, sondern eher spielerisch damit umgehen.
Paulo hat nun die Aufgabe, Mangas auf kleine Pappformate zu zeichnen. Davon soll er eine Reihe von vielleicht dreißig Stück herstellen, damit er in eine Produktionsphase kommt, die ihn gleichzeitig inspiriert. Er arbeitet still und geduldig und macht es mir somit nicht schwer.