Sonntag. Baksei Chamkrong hieß die erste vierstufige Tempelpyramide, die ich in Angkor bestiegen habe, währenddessen es zu der seltsamen Begegnung mit dem selbsternannten Hüter einer liegenden Buddhastatue kam. Die Bilder und Stimmungen gehen mir immer noch nach und erfüllen mich mit einer großen Genugtuung.
Keine Atelierarbeit gestern, denn ich hatte genug Arbeit am Schreibtisch. Die vergangene Woche war etwas zerrissen, weswegen ich auch mit meiner Brandungssequenz nicht so weit gekommen bin, wie ich mir das gedacht hatte.
Nach einigen Anläufen und Zettelproben habe ich gestern begonnen, den Prolog zum „Cold Water Blues“ zu schreiben und habe daran aber noch zu werkeln, weil mir der Ton noch nicht so gefällt, weil die Spannung sich sicher noch besser aufbauen lässt.
Gleich um die Ecke in der Kriftler Straße befindet sich das ehemalige Sozialrathaus, das seit einiger Zeit leer steht und einer neuen Bestimmung zugeführt werden soll. Am Freitag zog eine Gruppe von sehr entschlossen wirkenden jungen Leuten am Markt vorbei dort hin und besetzte dieses Gebäude. Ich hatte den Bau mal mit einer vieretagigen Ausstellung ausgestattet. Unter den Besetzern habe ich Kira entdeckt, die vor ein paar Jahren sehr lange in meinem Atelier gearbeitet hatte. Auch deswegen berührte mich diese Aktion sehr. Schon gestern als wir zu Gudruns Essenseinladung unterwegs waren, kamen uns viele Polizeiautos entgegen, und am Morgen las ich in der Zeitung, dass das Haus bereits geräumt wurde. Das ist nun schon der zweite Fehlschlag auf engem Raum. Irgendwas machen sie falsch.