Manchmal suche ich in den Farbflecken, Wasserverläufen und Trocknungsrändern nach gegenständlich-figürlichen Umrissen, als bräuchte ich sie zum Festhalten.
Auf Rolle 9 arbeitete ich an den freigestellten Umrissen weiter. Auch hier gibt es immer wieder eine Tendenz zum Gegenständlichen. Ich bin neugierig, was daraus noch entsteht. Diese Neugier ist der Motor des kontinuierlichen Fortschreibens der Bilder. Manchmal glaube ich zu früh, dass ich das Material, das ich von den Vortagen durchzeichne, schon verbraucht habe. Dann aber fällt mir auf, dass ich es in ganz neuen Konstellationen, in neuen Umrissen, weiter verarbeiten kann. Dafür muss ich aber ein wenig Abstand nehmen und innehalten.
Die Buchmalereien haben sich heute etwas gelockert. Der „Krampf“ in der rechten Hand hat sich gelöst. Ein paar neue Aquarellfarben, die ich gestern neben anderem Material kaufte, probierte ich mit Freude aus. Die Gesten wurden dadurch etwas ausgelassener.