Saul Steinberg, ein amerikanischer Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts, mit rumänischen Wurzeln, fertigte für die Weltausstellung Ende der Fünfzigerjahre in Brüssel großformatige Collagen mit dem Titel “The Americans“ an. Diese Arbeiten wurden nun im Museum Ludwig gezeigt. Er klebte geschnittenes und gerissenes Packpapier auf Fotovergrößerungen seiner Zeichnungen. Die Papierkonturen zeigen Insbesondere Figuren, die mit einem Karikaturengestus sicher und in einiger Größe überzeichnet wurden. Alles bleibt leicht und etwas modisch, jetzt historisch.
Eine kleine Richterausstellung hingegen strahlte Zeitlosigkeit aus. Ein Zyklus mit dem Titel „Elbe“ erinnerte mich an die Monotypien, die ich in den Achtzigerjahren gemacht hatte. In großen hintereinander stehenden Glasscheiben, die die gespiegelten Figuren ähnlich verwischen, wie die Malereien Richters, fotografierte ich mich in Auflösung. Ein intensives vielfältiges Werk, das selbst in kleinen alten Blättern eine große Verdichtung erkennen lässt.
Nach der Heimkehr blieb die Arbeitstagebuchdatei unberührt. Ich spielte Gitarre und suchte nach etwas Ruhe.
Dylansongs in der Küche, während wir Lammfleisch mit Gemüse und Bratkartoffeln machten. Dokumentarfilme am Abend über die indischen Schmalspurbahnen in die Hillstations der Kolonialverwaltungen. Wir kennen das von Mussoorie mit seinem großen tibetischen Internat und den alten Holzbauten im Kolonialstil. Wir wohnten in einem Cottage mit dem kreuzförmigen Grundriss einer Kapelle in der Kühle von zweitausend Höhenmetern.