Sog und Überdruss

Der Wochenanfang fällt auf Dienstag. Ein Stück vor und ein Stück zurück in der Zeit. In den flackernden Schatten des Gärtchens kann ich nicht schreiben, schon gar nicht rückwärts! Hier drinnen stehen Schalen voller Fundstücke: tausend Jahre alte Mauerfüllungen aus Kieseln und Gips, Bruchstücke von Türkis, die Abfälle der Schmuckfabrikation aus dem Indus bei Alchi sind.

Eine eigene Aufzeichnung vom 25.12. 1997: „Die Umrisszeichnungen sind eine Terra Incognita. Manchmal muss man sie sich selbst überlassen.“ Als hätte sich in der Zwischenzeit kaum was getan. Parallel zur soghaften Neugier, in den eigenen Aufzeichnungen zu lesen, entsteht auch ein Überdruss und die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Arbeitstagebuches in der Öffentlichkeit wirft sich auf.

Wieder veränderten sich die Buchmalereien. Sie kommen und gehen, wie Wetter, quellen auf und fallen wieder in sich zusammen, ändern plötzlich die Lichtstimmung, werfen Schatten auf Kulissen. Anmutungen von William Kentridge oder Schattenspiele im Süden von Thailand.